Volker Strohmeyer, ehemaliger Leiter der Abschiebehaftanstalt Büren, verstorben
Am 12. März 2018 starb Regierungsdirektor a.D. Volker Strohmeyer nach langer, schwerer Krankheit. Zu Beginn der 1970er Jahre trat der gelernte Bankkaufmann in den Dienst des Strafvollzuges. Es war eine bewegte Zeit, der Vollzug befand sich im Umbruch und unmittelbar vor seiner erstmaligen gesetzlichen Ausgestaltung.
Nach erfolgreichem Abschluss seines Fachhochschulstudiums war Volker Strohmeyer langjährig bei der JVA Bielefeld-Senne als Diplom-Verwaltungswirt tätig, bevor er Ende der 1990er Jahre als Verwaltungsleiter an die Abschiebehaftanstalt Büren wechselte. Im Jahre 2003 wurde ihm durch den Justizminister des Landes NRW die Leitung dieser Einrichtung übertragen, die er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand wahrnahm.
Bei all seinen Wirkungsstätten hat Volker Strohmeyer mit seiner hohen fachlichen Kompetenz und Gestaltungskraft bleibende Eindrücke hinterlassen. Bei der JVA Bielefeld-Senne war er zunächst als Vollzugsabteilungsleiter eingesetzt, bevor er in die Personalverwaltung wechselte und sich dort zu einem anerkannten Experten entwickelte. Hier agierte der Verstorbene mit klaren Vorstellungen zur dienstlichen Verwendung des Personals. Er legte stets großen Wert darauf, den Betroffenen getroffene Entscheidungen nachvollziehbar und einsichtig zu machen. Seine Fähigkeit zur Empathie, seine zugewandte, verständnisvolle Kommunikation schufen jeweils die Grundlage dafür, dass Vertrauen wachsen konnte. Von seinen Kolleginnen und Kollegen wurden diese Eigenschaften in besonderer Weise geschätzt.
Nach seinem Aufstieg in die Funktion des Anstaltsleiters war ihm die humane Ausgestaltung der Abschiebehaft ein erkennbar persönliches Anliegen. Unter seiner Ägide veränderte die Bürener Einrichtung ihr Gesicht. Vorgenommene Umbauten dienten der Liberalisierung der Abschiebehaft. Trotz des Entzugs der Freiheit sollte sie möglichst wenig restriktiv, freundlich und mitfühlend sein. In dieser Hinsicht hat Volker Strohmeyer Maßstäbe gesetzt.
Für die Gewerkschaft Strafvollzug engagierte sich Volker Strohmeyer auf Anregung seines Alter Ego Wilhelm Bokermann, dem vormaligen Vorsitzenden des BSBD-Landesverbandes. In die Gewerkschaftsarbeit brachte er seine spezifischen Kenntnisse und Fähigkeiten ein und fungierte lange Jahre als Kassenprüfer. In dieser Funktion hatte er ein wachsames Auge auf die wirtschaftliche Verwendung der Gewerkschaftsfinanzen.
In allem dienstlichen und gewerkschaftlichen Funktionen war Volker Strohmeyer ein nahbarer Mensch, dem Pflichtbewusstsein und das Aufgehen in einer beruflichen Aufgabe alles waren. Seine sympathische Erscheinung, seine Fähigkeit zu geselliger Gemeinsamkeit nahmen besonders für ihn ein.
Tief betroffen und menschlich berührt trauern wir mit Volker Strohmeyers Angehörigen um einen hochgeschätzten Kollegen, der stets mit Rat und Tat zur Stelle war, wenn sein Wissen und Können benötigt wurde. Die Gewerkschaftsfamilie trauert um einen liebvollen Ehemann und Vater, einen verständnisvollen, hilfsbereiten Menschen, der vielen von uns freundschaftlich verbunden war. Volker Strohmeyer wurde 70 Jahre alt. Er hinterlässt seine Ehefrau und zwei erwachsene Kinder.
Wir werden Volker Strohmeyer in guter Erinnerung behalten und ihm ein uns allzeit verpflichtendes Andenken bewahren.