BSBD vor Ort "Bezirkssitzung Mitte"
Die erste Sitzung des Bezirks Mitte im Jahr 2025 fand am 29. Januar auf Einladung des Bezirkssprechers Markus Dahlbeck im Justizvollzugskrankenhaus in Fröndenberg statt.
Alle elf Einrichtungen der Region waren vertreten, sodass sich Ortsverbandsvorsitzende und Stellvertretungen aus Attendorn, Bochum, Bochum-Langendreer, Castrop-Rauxel, Dortmund, Gelsenkirchen, Hagen, Iserlohn, Lünen und Schwerte im nordrhein-westfälischen Justizvollzugskrankenhaus einfanden, um aktive Gewerkschaftsarbeit getreu dem Motto #vonEuchfürEuchmitEuch zu leisten. Dirk Zierwoski hatte als Vorsitzender des OV Fröndenberg die Organisation vor Ort übernommen und die Teilnehmenden während der Veranstaltung mit Unterstützung des Kantinenpersonals mit Kaffee und Brötchen versorgt.
Markus Dahlbeck eröffnete die Sitzung und kam schnell auf die Themen zu sprechen, die den Strafvollzug in NRW aktuell besonders beschäftigen. Neben den Einsparungen, die sich aufgrund der angespannten Haushaltslage für den Strafvollzug ergeben, berichtete er u.a. von Stellenplanungen, Bau- und Sanierungsvorhaben, dem vorherrschenden Nachwuchs- und Fachkräftemangel sowie den besonderen Herausforderungen, die sich durch vermehrten NPS-Konsum und die wachsende Zahl von psychisch auffälligen Insassen für die Bediensteten des Landes ergeben.
Zum Austausch mit den VertreterInnen des BSBD stieß der Anstaltsleiter des JVK Fröndenberg, Herr Leitender Regierungsdirektor Andreas Jellentrup, am Vormittag zu der Veranstaltung hinzu und ließ es sich nicht nehmen, die Gewerkschafter in seiner Anstalt selbst herzlich zu begrüßen und mit zahlreichen nützlichen Informationen zu versorgen.
Nach der freundlichen Begrüßung und kurzen Vorstellung berichtete Herr Jellentrup ausführlich aus dem herausfordernden Alltag im einzigen Justizvollzugskrankenhaus des Landes und lobte seine Belegschaft, die sowohl vollzuglichen als auch medizinischen Belangen alltäglich Rechnung trage. Für die vonseiten der Fachgewerkschaft aufgeworfenen Fragen zeigte sich Herr Jellentrup offen, sodass sich ein Austausch ergeben konnte, der – aufgrund der Vollzugserfahrung aller Beteiligten – von großer Praxisnähe geprägt war.
Das JVK in Fröndenberg ist aus Sicht der Fachgewerkschaft ein unverzichtbarer Bestandteil der nordrhein-westfälischen Vollzugslandschaft. Würden die durchschnittlich etwa 1900 stationären Aufnahmen und 5000 ambulante Vorführungen dort jährlich entfallen, wäre die Mehrbelastung nicht nur für die übrigen Vollzugseinrichtungen, sondern auch für die örtlichen Krankenhäuser immens.
Markus Dahlbeck erinnerte die übrigen Ortsverbände an die anstehende HJAV-Wahl. Die engagierte Jugend des BSBD NRW hat bereits in der Vergangenheit eng mit den Mitgliedern der HJAV kooperiert und auch zukünftig möchten die jungen Mitglieder der Gewerkschaft gemeinsame Projekte mit den neuen AmtsträgerInnen der HJAV an den Start bringen!
Große Einigkeit bestand bei den Teilnehmenden darin, dass die Gefahren, die sich durch den vermehrten Konsum von neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) für Bedienstete und Insassen ergeben, sich ebenso potenzieren wie die Anzahl an psychisch auffälligen Klienten. Mit Kameratechnik überwachte Hafträume seien permanent belegt, das Auffinden von NPS aufgrund fehlender technischer Ausstattung kaum möglich, die Postkontrollen - allen Schutzmaßnahmen zum Trotz - gefährlich. Personal-, Nachwuchs- und Fachkräftemangel würden die tägliche Arbeit zudem erschweren.
Überzeugt zeigten sich alle davon, dass sich gewerkschaftliches Engagement nicht nur lohnt, sondern weiterhin unverzichtbar ist, um Solidarität und Gerechtigkeit in der Arbeitswelt zu stärken. Der BSBD will nicht nur, dass Leistung anerkannt und angemessen entlohnt wird, sondern setzt sich aktiv vor Ort für seine Mitglieder ein!
Da die gute Vernetzung der Ortsverbände im Bezirk Mitte spürbare Synergieeffekte schafft, ist die nächste Bezirkssitzung bereits geplant.
Autor: OV Bochum