Zum Tod von Egon Maidorn
Am 19. August 2021 ist unser langjähriges Mitglied im Landesvorstand des Bundes der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands (BSBD), Landesverband Nordrhein-Westfalen, und
Träger des BundesverdienstkreuzesBetriebsinspektor
Egon Maidorn
im Alter von 91 Jahren verstorben. Bis zu seinem Ruhestand war Egon Maidorn im Werkdienst der JVA Werl tätig und stieg dort bis zum Betriebsinspektor auf. Gleichzeitig fungierte er als Vorsitzender des Bezirkspersonalrats beim Präsidenten des Justizvollzugsamts Westfalen-Lippe. Dieses Mitbestimmungsgremium prägte er durch seine Persönlichkeit mit Humor und Witz über annähernd zwei Jahrzehnte.
Alle, die den Verstorbenen in seinen vielfältigen gewerkschaftlichen Funktionen in Aktion erleben durften, waren beeindruckt, mit welchem Engagement, welch fachlicher Kompetenz und mit welcher Einsatzbereitschaft er für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen eintrat. Diese Leidenschaft für die Gewerkschaftsarbeit war es letztlich, die ihm den Rückhalt und die Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen sicherte.
Egon Maidorn zählte zu jenen Funktionsträgern des BSBD NRW, die Richtung und Orientierung nicht nur vorgaben, sondern vorlebten. Vital und zupackend hat er sich der Interessen der Kolleginnen und Kollegen angenommen und sich während seines langjährigen Wirkens als Vorsitzender des Personalrats der JVA Werl und als Vorsitzender des Bezirkspersonalrats beim Präsidenten des Justizvollzugsamts Westfalen-Lippe den Respekt, das Vertrauen und wohl auch die Zuneigung der Kolleginnen und Kollegen erworben.
Die Persönlichkeit Egon Maidorns zeichneten Durchsetzungsstärke, aber auch Kooperationsfähigkeit und Verhandlungsgeschick aus. Diese Eigenschaften ermöglichten ist ihm, zwischen Positionsgegnern zu vermitteln und sich zu einer verlässlichen Integrationsfigur zu entwickeln.
Als Bezirkssprecher hat er die Bedeutung der beruflichen Qualifizierung von Straftätern besonders betont und für deren Intensivierung gestritten. Die Berufsausbildung sah er als wesentliches Standbein des Behandlungsvollzuges und zwingende Voraussetzung für das Gelingen einer auf Verhaltensänderung angelegten Vollzugsgestaltung an. Als Handwerksmeister trat er ebenso kompetent wie strikt für die strukturelle Weiterentwicklung der Laufbahn des Werkdienstes ein.
Mit Tatkraft, Fachwissen und menschlicher Zugewandtheit nahm Egon Maidorn Einfluss auf die Inhalte und Strukturen der Gewerkschaftsarbeit. Mit dem Verstorbenen verliert der BSBD NRW eine Persönlichkeit, die sich seit seinem Gewerkschaftseintritt am 1. Juli 1958 um unsere gemeinsamen Interessen und Anliegen sowie um den Vollzug verdient gemacht hat. Selbst nach der Pensionierung war Egon Maidorn der Gewerkschaftsarbeit weiter verbunden, auch wenn gesundheitliche Beeinträchtigungen die Last des Alters in den letzten Jahren spürbar werden ließen.
Gemeinsam mit seinen Angehörigen trauert die BSBD-Familie um einen verdienten, hochgeschätzten Kollegen, um einen liebevollen, verständnisvollen Menschen, der sein berufliches Wirken ganz dem fairen, vernünftorientierten Interessensausgleich gewidmet hatte.
Der BSBD NRW trauert um eine hochverdiente Persönlichkeit und wird Egon Maidorn ein ehrendes Andenken bewahren. Den Angehörigen des Verstorbenen gilt unser tiefes Mitgefühl.
Düsseldorf, im August 2021
Für den
Bund der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands
Landesverband Nordrhein-Westfalen
Ulrich Biermann
Landesvorsitzender