06. Oktober 2022

BSBD-Familie nimmt Abschied

BSBD-Familie nimmt Abschied

Am 3. Oktober 2022 ist das ehemalige Mitglied des Landesvorstandes des Bundes der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands - Landesverband Nordrhein-Westfalen –,

Justizvollzugsamtsinspektor m.Z.

Wolfgang Sonnenschein,

nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren in Dortmund verstorben.

Die Nachricht vom Tod unseres überaus geschätzten Kollegen hat uns tief bewegt und menschlich berührt. Mit Wolfgang Sonnenschein verliert der BSBD NRW einen streitbaren Gewerkschafter, der den Beschäftigen im NRW-Strafvollzug eine Stimme verlieh, die nicht überhört werden konnte. Der Verstorbene trat 1980 in den Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen ein. Nach der Ausbildung für die Laufbahn des allgemeinen Vollzugsdienstes und dem Bestehen der Laufbahnprüfung war Wolfgang Sonnenschein in unterschiedlichen Funktionen bei der Justizvollzugsanstalt Bochum tätig. Hier stieg er zuletzt zum Bereichsleiter der Sozialtherapeutischen Abteilung auf.

Wolfgang Sonnenschein organisierte sich gewerkschaftlich im BSBD NRW und stellte sich ehrenamtlich in den Dienst der Gewerkschaftsarbeit. Von 1995 bis 2003 wählten ihn die Kolleginnen und Kollegen zum Personalratsvorsitzenden bei der JVA Bochum. Seine herausragenden Fachkenntnisse im Personalvertretungsrecht brachte er daneben im Bezirkspersonalrat ein. Nach der Schaffung eines eigenen Hauptpersonalrats für den Justizvollzug gehörte Wolfgang Sonnenschein auch diesem Mitbestimmungsgremium bis zum Eintritt in den Ruhestand an.

Viele Jahre brachte er sich in die Gewerkschaftsarbeit auf Landesebene ein. Hier zählte er zu jenen Mandatsträgern, die die Vertretung der Interessen der Vollzugsbediensteten durch herausragende Fachkunde, Ideenreichtum und Kreativität bereicherten. Das solidarische Eintreten für unsere gemeinsamen Interessen war Wolfgang Sonnenschein immer ein persönliches Anliegen, aus dem sich seine Energie und seine Motivation speisten. Mit ihm verliert die BSBD-Familie einen kämpferischen Gewerkschafter, einen hilfreichen Ratgeber, einen hochgeschätzten Kollegen.

Sein berufliches Engagement war stets durch Mitmenschlichkeit und dem Bemühen geprägt, jungen Menschen, die gefehlt hatten, eine Perspektive für die Zeit nach der Entlassung zu eröffnen. Als Personalratsvorsitzendem gelang es Wolfgang Sonnenschein in beeindruckender Weise, die teilweise widerstreitenden Interessen der Beschäftigten und der Vollzugseinrichtung in vernünftige, akzeptable Kompromisse zu überführen.

In all seinen Ämtern und Funktionen trat Wolfgang Sonnenschein uneigennützig für die Interessen seiner Kolleginnen und Kollegen ein. Sein humorvolles, optimistisches Naturell ließen ihn auch in schwierigen Situationen noch beachtliche Lösungsansätze finden.

Wolfgang Sonnenscheins Fähigkeit zur Kooperation, seine kämpferische, dabei immer um Ausgleich bemühte Persönlichkeit und sein Verhandlungsgeschick ermöglichten es ihm, immer wieder Kompromisse anzustoßen, um Lösungen für schwierige Personal- und Organisationsfragen zu finden.

Wolfgang Sonnenschein hat sich bei seinen Kolleginnen und Kollegen den Ruf eines verlässlichen, vertrauenswürdigen Interessenvertreters erworben. Sein ehrenamtlicher Einsatz für unsere gemeinsamen Interessen wird unvergessen bleiben. In den letzten Jahren hatte er immer wieder mit gesundheitlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Nie ließ er den Kopf hängen, immer war ihm eine optimistische Grundstimmung zu eigen. Vielen positiven Entwicklungen folgten Rückschläge, die seinen Lebensmut jedoch nicht versiegen ließen. Erst ganz zum Schluss musste er sich der heimtückischen Krankheit beugen.

Wolfgang Sonnenschein hinterlässt seine Ehefrau Petra, zwei Söhne und drei Enkelkinder. Gemeinsam mit seinen Angehörigen trauert die BSBD-Familie um einen verdienten Kollegen, um einen warmherzigen, verständnisvollen Menschen, der uns über viele Jahre in der Gewerkschaftsarbeit verbunden war und der dem Leben viele freudige Ereignisse abgerungen hat.

Wir werden Wolfgang Sonnenschein ein ehrendes und uns fortwährend verpflichtendes Andenken bewahren.

Düsseldorf, im Oktober 2022

Für den

Bund der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands

Landesverband Nordrhein-Westfalen

Ulrich Biermann

Landesvorsitzender