23. Oktober 2015

Radiowellen-Gewehr holt Drohnen vom Himmel

Von Drohnen, Quadrocoptern und ähnlich kostengünstigen und leicht zu bedienenden unbemannten Fluggeräten geht eine nicht unerhebliche Gefahr für gesellschaftliche Sicherheitseinrichtungen aus. Deshalb ist Bremen beispielsweise dabei, das Überfliegen von Vollzugseinrichtungen zu untersagen, indem entsprechende Sperrzonen bestimmt werden.

Eine recht einfache Abwehrmethode hat jetzt das US-Forschungsunternehmen Battelle Innovations entwickelt. Mit einem Radiowellen-Gewehr sollen solche Fluggeräte in einem Umkreis von 400 Metern zur Landung gezwungen werden können.

Manche Menschen ärgern sich, wenn sie von mit Kameras ausgestatteten Drohnen beobachtet werden. In Amerika, wo fast jeder Haushalt über Schusswaffen verfügt, wird in solchen Fällen mitunter rabiat reagiert. So ist überliefert, dass im US-Bundesstaat Kentucky ein 47-jähriger Mann eine Drohne mit einem gezielten Schuss zu Boden gebracht haben soll.

Das von der US-Firma Battelle Innovations entwickelte Radiowellen-Gewehr geht in solchen Fällen weniger brachial zu Werke und zwingt die unerwünschten Fluggeräte ganz einfach zur Landung. Das Gewehr übernimmt per Funk die Kontrolle über das anvisierte Fluggerät und beseitigt so den Grund des Ärgernisses.

Das Radiowellen-Gewehr verfügt über eine Reichweite von rund 400 Metern. Zielt man mit dem Gerät auf die Drohne, bricht deren Kommunikation mit der Fernsteuerung zusammen. Es gibt dann die Optionen, die Drohne zur Landung zu zwingen oder zum Absender zurückkehren zu lassen. In Zukunft könnte sich das Anti-Drohnen-Gewehr als nützlich erweisen, Sperrzonen für Drohnen zu kontrollieren und definitiv durchzusetzen. Auch für den Bereich des Strafvollzuges wäre ein solches Hilfsmittel sicherlich von großem Wert, um das unerlaubte Einbringen von Sachen in Vollzugseinrichtungen mittels Drohnen wirksam zu unterbinden.

Friedhelm Sanker