JVA Kleve: Ursache für Haftraumbrand bislang ungeklärt
Am gestrigen Abend gegen 19.20 Uhr brach in einem Haftraum der Klever Vollzugseinrichtung ein Feuer aus. Die Kolleginnen und Kollegen wurden erst durch die Rauchentwicklung auf das Ereignis aufmerksam, so dass das Feuer bereits ein beträchtliches Ausmaß angenommen hatte. Unverzüglich leiteten sie die erforderlichen Hilfsmaßnahmen ein, um den 26-jährigen Insassen zu retten.
Bei dem Einsatz schonten sie auch nicht ihre eigene Gesundheit. Der alarmierten Feuerwehr gelang es nach ihrem Eintreffen sehr schnell, den Brand zu löschen. Der 26-Jährige hatte sich da aber bereits multiple Verletzungen zugezogen, die seine Unterbringung in einer Spezialklinik erforderlich machte.
Die Ursache des Brandes, bei dem sich acht Bedienstete teils schwere Rauchvergiftungen zuzogen, ist bislang ungeklärt. So ist das vorsätzliche Legen des Brandes eine Entstehungsmöglichkeit. Möglicherweise ist der Betroffene jedoch auch nur mit einer Zigarette eingeschlafen. Klarheit wird hier von den Ermittlungen der Brandsachverständigen erwartet, die ihre Arbeit zwischenzeitlich aufgenommen haben. Aufschluss über die Brandursache versprechen sich die Ermittler auch von der Anhörung des verletzten Gefangenen, der allerdings gegenwärtig noch nicht vernehmungsfähig ist.
Die verletzten Bediensteten wurden mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert. Zwei Kollegen mussten kurzzeitig auf der Intensivstation untergebracht werden. Nach Auskunft der Leitung der Vollzugseinrichtung konnten zwischenzeitlich alle Verletzten das Krankenhaus wieder verlassen. Folgeschäden sind hoffentlich nicht zu erwarten.
In Düsseldorf äußerte sich BSBD-Chef Peter Brock besorgt über die Häufung von Zellenbränden in letzter Zeit. Für die Insassen, vor allem aber auch für die Kolleginnen und Kollegen seien solche Ereignisse mit enormen gesundheitlichen Risiken verbunden. „Wir werden dieses Phänomen intensiv weiter beobachten und ggfls. von der Administration auch fordern, die üblicherweise in Hafträumen vorhandenen Brandlasten deutlich zu reduzieren. Den betroffenen Kollegen wünschen wir eine vollständige Genesung und verbinden damit die Hoffnung, dass Folgeschäden vermieden werden können.“
Friedhelm Sanker