07. März 2025

Herausforderungen bei der Dienstkleidung

Im Jahr 2012 wurde im nordrhein-westfälischen Justizvollzug die blaue Dienstkleidung eingeführt, um ein einheitliches Erscheinungsbild der Bediensteten zu gewährleisten.

Ursprünglich konnten die Mitarbeitenden zwischen drei verschiedenen Anbietern wählen. Im Laufe der Zeit zog sich jedoch ein Lieferant zurück. In der Folge kam es zu Engpässen bei der Verfügbarkeit einzelner Kleidungsstücke. In den darauffolgenden Jahren traten weitere Herausforderungen im Zusammenhang mit der Dienstkleidung auf.

freiwilliges Tragen von Dienstrangabzeichen

So gestaltete sich die Einführung von Dienstrangabzeichen sowie deren Trageweise als langwieriger Prozess. Auch die Einführung von Poloshirts nahm mehr Zeit in Anspruch als ursprünglich erwartet. Unterschiedliche Modelle mit variierenden Qualitätsstandards führten zu einem uneinheitlichen Erscheinungsbild.

Preisgestaltung und Einführung Wendejacke

Zudem entwickelte sich die Preisgestaltung der Dienstkleidung nicht immer proportional zur allgemeinen Inflation. Beispielsweise betrug der Preis für eine Jacke der Bürodienstuniform zuletzt 495,00 Euro. Im Jahr 2023 sollte eine Wendejacke in die Dienstkleidungsverordnung aufgenommen werden. Dies wurde zunächst als Fortschritt wahrgenommen. Allerdings verzögert sich die Bereitstellung bei einem Anbieter, sodass nach aktueller Planung erste Exemplare von beiden Anbietern voraussichtlich im Sommer 2025 verfügbar sein werden.

Werkdienstlitzen Selfmade

Eine besondere Situation ergibt sich für Bedienstete im Werkdienst, die durch blaue Litzen erkennbar sein sollen. Nach aktuellen Berichten stehen diese nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung, sodass Alternativlösungen gefunden werden mussten. Die Alternativlösung besteht darin, dass die Bediensteten sich die blauen Litzen aus Geschenkband selbst basteln!

Der BSBD NRW hat diese Thematik bereits mehrfach angesprochen und sich für eine Verbesserung eingesetzt. Sowohl die zuständigen administrativen Stellen als auch die politische Ebene haben das Anliegen zur Kenntnis genommen. Konkrete Anpassungen stehen jedoch weiterhin aus.

Hilfe kommt aus Niedersachsen

Eine weitere Herausforderung ergibt sich hinsichtlich der Winterjacken: Die derzeitigen Hersteller können diese offenbar nicht in der vereinbarten Zeit und der erforderlichen Anzahl liefern. Daher wird es eine alternative Lösung über das Land Niedersachsen geben.

Bedienstete haben die Möglichkeit, sich über ihre Dienststelle an das Logistik Zentrum Niedersachsen (LZN) zu wenden, um dort eine Winterjacke zu bestellen. Diese unterscheidet sich jedoch optisch und qualitativ von der in Nordrhein-Westfalen etablierten Dienstkleidung.

Zudem wird die Winterjacke in Niedersachsen zu deutlich geringeren Kosten angeboten als in Nordrhein-Westfalen. Dies wirft Fragen zur Wirtschaftlichkeit und zur Effizienz der Beschaffungsprozesse auf.

Vor diesem Hintergrund setzt sich der BSBD NRW weiterhin für eine zentrale Kleiderkammer ein, um eine verlässliche Versorgung mit Dienstkleidung sicherzustellen.

Eine entsprechende Lösung würde aus Sicht der Gewerkschaft Strafvollzug dazu beitragen, den Bediensteten angemessene Arbeitsbedingungen zu gewährleisten.

#voneuchfüreuchmiteuch

BSBD NRW